Spitzenjudo kommt aus Herford

Geschwister Nils und Svenja Becker vom PSV Herford gehören zur Judospitze in Deutschland.

Nils Becker Rangliste 2015 Strausberg

Nach Platz drei beim letzten Bundesranglistenturnier in Bottrop wollte der Herforder Judoka, Nils Becker, bei der letzten Qualifikationsmöglichkeit zu den Deutschen Meisterschaften im brandenburgischen Strausberg vor der Sommerpause den „Sack zumachen“ und sich frühzeitig die Fahrkarte zur DEM Anfang 2016 sichern.

Von Beginn an gehörte Becker im 60 kg Limit zu den Favoriten. Und dieser Rolle wurde er mehr als gerecht. Der Brandenburger Schulz konnte es kaum fassen, als Becker ihn bereits nach 20 Sekunden mit einem Armhebel zur Aufgabe zwang. Kaum besser erging es dem Niedersachsen Scharff, der nach 42 Sekunden und einer blitzschnellen Abtauchtechnik sich keine Hoffnung mehr auf Platz eins machen durfte. Der Hamburger Strutz, rang Becker im Finalkampf zwar eine mittlere Wertung ab, hatte jedoch gegen den Herforder Bodenspezialisten und dessen Armhebeltechnik auch kein Mittel. Turniersieg und Ranglistenplatz eins lassen den Sportler vom Polizei SV Herford nun gelassen die zweite Hälfte der Bundesligasaison angehen.

Diese hat seine 18jährige Schwester bereits hinter sich. Die für FC Stella Bevergern in der zweiten Bundesliga kämpfende Svenja Becker wurde 2014 vom münsterländer Teamchef und ehemaligen Landestrainer, Klaus Brüchter, angesprochen, eine Besetzunglücke in der Mannschaft zu schließen. Aufmerksam wurden die Bevergerner durch Svenja’s Erstligaeinsätze für die Judo Crocodiles Osnabrück. Nach deren Abstieg aus dem Judooberhaus löste sich die Mannschaft auf; Becker suchte eine neue Mannschaft. Die Anfrage kam daher Svenja gelegen. Nach kurzer Rücksprache mit ihrem PSV Heimattrainer, Stefan Struckmeier, erfolgte die Zusage.

2014 legte die Mannschaft schon eine bemerkenswerte Saison hin. In diesem Jahr schafften sie dann den direkten Aufstieg als ungeschlagener Meister der zweiten Liga. Dass der Leistungsunterschied zwischen der ersten und zweiten Liga groß ist, weiß die junge Herforderin noch von ihren Osnabrücker Einsätzen. Der Klassenerhalt ist deshalb das primäre Ziel für Becker und ihre Mannschaft.