Mit einem dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Altersklasse U 18 setzte die Herforderin einen weiteren Höhepunkt in Ihrer jungen Karriere. „Natürlich freue ich mich über den dritten Platz. Klares Ziel war aber der Titel.“ so die 16jährige Athletin doch leicht enttäuscht. Eine dicke Erkältung zu Beginn der Woche machte Ihr das Trainings- und am Sonntag das Wettkampfleben schwer. Mit verschnupfter Nase bedauert sie, dass heute nicht mehr drin war. Dabei gehört Sie mit ihrer Platzierung unter den besten 24 Judokämpferinnen aus 18 Landesverbänden zu den ganz Großen ihrer Altersklasse. Die Qualifikation begann bereits mit Kreis-, Bezirks-und Landesmeisterschaften im Januar/Februar diesen Jahres. Vom Landestrainer, Raik Schilbach, war Pauline für die Norddeutschen Meisterschaften gesetzt. Das lange Qualifizierungsprocedere blieb ihr daher ersparen. Mit dem souveränen Titelgewinn der Norddeutschen Meisterin enttäuschte sie Schilbach nicht, sondern unterstrich seine Entscheidung.
Am vergangenen Sonntag begann dann auch alles recht viel versprechend. Annely Toews aus Brandenburg machte wenig Probleme. Mit einem Armhebel wurde sie ebenso vorzeitig von der Matte geschickt, wie die Hessin Tamara Ohl, die bereits nach 1:51 Min. an den Mattenrand zurückehrte. Im Viertelfinale wartete dann die Württembergerin, Catrin Schopper. Sie sollte Pauline den Weg ins Halbfinale frei machen. Die Bilanz sprach mit drei zu eins Siegen aus bisherigen Aufeinandertreffen für Pauline, die körperliche Verfassung, geschwächt durch die Erkältung, jedoch weniger. So hatte die seit August 2013 für das Judo-Team Hannover startende Herforderin auch bereits nach 37 Sekunden das Nachsehen und nur noch über die Trostrunde eine Chance auf einen Platz auf dem Siegerpodest. Hier zeigte sie ihr ganzes Können und schickte erst die Bayerin Franziska Vogel nach 1:30 Minute und dann die Berlinerin Annika Krüger nach 46 Sekunden vorzeitig unter die Dusche.
Im nun anstehenden Kampf um Platz drei wartete mit Frederike Fiedel aus Thüringen ein harter Broken. Beide kannten sich bereits aus der Finalbegegnung bei den Bremen open, in der Pauline erst in der Verlängerung den Kampf für sich entscheiden konnte. Die zwei Jahre jüngere Fiedel ist eine unbequeme Gegnerin. Sie verlangte Pauline alles ab. Technisch, vor allem aber taktisch geschickt agierend, gelang es der Herforderin, der Erfurterin zwei Strafen beizubringen, die sie über die vierminütige Wettkampfzeit und schließlich zum verdienten dritten Platz brachten.
„Wenn jetzt noch eine Chance auf die EM-Teilnahme in Athen Anfang Juli haben will, muß ich nächstes Wochenende in Zagreb und Mitte April in Portugal bei den Europacups richtig Gas geben. Gelingt mir dann noch eine Platzierung beim Europacup in Berlin, habe ich große Hoffnung, die Fahrkarte nach Athen zu bekommen.“