Beim ersten Europa-Cup der Altersklasse U 18 hatte Pauline Starke zweimal die Hand am Siegerpodest. Am Ende belegte sie Platz fünf und holte damit zumindest erste Weltranglistenpunkte in diesem Jahr.
Der Europa-Cup in Zagreb war in diesem Jahr erstmalig Eröffnungsveranstaltung für die World Tour´s des Internationalen Judoverbandes (IJF). Für die 1050 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 32 Nationen ging es bis zu den neunten Plätzen um die Vergabe von Weltranglistenpunkten, bei denen die Judokämpferin vom PSV Herford, Pauline Starke, auch ein Wörtchen mitreden wollte. Dabei begann die Vorrunde unter den 55 Starterinnen im 52 kg Limit vielversprechend. Nach vier vorzeitigen Siegen gegen van Dun (Niederlande), Rusniac (Rumänien), Kemmink (Niederlande) und Blavier (Belgien) stand die Kreisstädterin im Einzug ins Finale der amtierenden Deutschen Meisterin, Barbara Ertl, aus Bayern gegenüber. Klar dominierend beherrschte Pauline ihre Gegnerin, bis Ertl einen unsauberen Wurfansatz Starke´s für sich nutzte und Pauline in die Trostrunde verwies, wo sie aufgrund der Halbfinalteilnahme sofort im Trostrundenfinale und damit im Kampf um Platz drei stand. Dort war Sarita Schneider, ebenfalls aus den Niederlanden, keine unlösbare Aufgabe. Pauline, die seit Anfang März dieses Jahres im Nationalkader ist, hatte Schneider in den Vorkämpfen genau studiert. Das ihr dann ausgerechnet im Kampf um Platz drei derselbe Fehler unterlief, wie schon im Halbfinale gegen Ertl, war wohl das größte Pech, was ihr an diesem Tag widerfahren konnte. „Ist halt bitter, wenn man im Halbfinale und im Kampf um Platz drei eigentlich dominiert und besser ist, aber bei beiden in einen O-soto-gari stolpert und eigentlich gegen sich selbst dadurch verloren hat,“ kommentiert Pauline selbst ihr Unglück an diesem Tag. „Mein Trainier und ich müssen weiter an mir und meinem Kopf arbeiten,“ analysiert sie ihre Schwachpunkte, wohl wissend, dass mentale Stärke auf internationaler Ebene unabdingbar ist. Am 12./13. April hofft Pauline, dass es beim Europa-Cup im portugiesischen Coimbra für sie besser läuft. Mit dem fünften Platz sind die ersten Weltranglistenpunkte für die 16jährige auf jeden Fall ein Teilerfolg. Trotz der langen Verletzungspause schaffte sie es im vergangenen Jahr immerhin noch auf Platz 36 der europäischen Rangliste und war damit drittbeste Deutsche. „Auch, wenn Pauline aus organisatorischen Gründen fast ausschließlich am Olympiastützpunkt Hannover trainiert, sind wir froh, dass sie immer noch als Mitglied dem PSV Herford die Treue hält“ Abteilungsleiter Stefan Struckmeier Stolz über seine Kämpferin.